So geht Prophylaxe
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
wir empfehlen Ihnen regelmäßig Prophylaxe. Aber was ist das eigentlich? Eine Mode-Erscheinung? Luxus? Oder schützende Vorsorge? Und warum reicht das alte Zahnstein-Entfernen auf einmal nicht mehr? Hier die Antworten.
Zähne sind wie Wasserhähne. Dort, wo sie aus dem Zahnfleisch ragen, sind sie von einem Ring von weißen und grünen Kalk-Ablagerungen umgeben. Das sieht weder schön aus, noch tut es ihnen gut. Natürlich kann man die Ablagerungen, an den Wasserhähnen mit einer Metallbürste oder ähnlichem entfernen. Das geht zwar schnell, aber es zerkratzt auch die Oberfläche. Und der Dreck setzt sich umso schneller und hartnäckiger wieder fest. Heute wissen wir, dass genau das bei der alten Art des Zahnstein-Entfernens passiert. Rubbelt man die Ablagerungen dagegen sanft mit Gummi-Polierer und Zahnreinigungsmittel ab, dauert das zwar länger und ist anstrengender, aber dafür ist die Oberfläche wieder sauber und glatt. Das passiert bei der Prophylaxe.
Zahnstein ist wie ein Eisberg. Man sieht nur eine Spitze. Die wahre Gefahr lauert unter der Oberfläche. Wie Jahresringe lagert sich der Zahnstein am Zahn ab und bietet gefährlichen Bakterien dort einen idealen Wohnraum. Alleine bekommt man ihn nicht wieder ab, egal wie lange und wie gut man putzt. Dafür ist er zu fest und zu hart. Aber nicht für die Prophylaxe-Helferin.
Zahnstein ist wie ein Termiten-Bau. In und an Ihm wimmelt es von Leben, wie Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen. Einige Bakterienarten verursachen Löcher an den Zähnen, das nennt man Karies. Einige andere krabbeln an den Zähnen entlang und arbeitet sich zwischen Zahnwurzeloberfläche und Zahnfach hinein, das nennt man Parodontitis (Zahnhalteapparaterkrankung). Über die Blutbahn gelangen die Krankheits-Erreger und ihre Giftstoffe in den ganzen Körper. Sie könnten das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfakt erhöhen. Diese Erreger sind auch in der Lage, Herzkreislauf-Erkrankungen, chronische Bronchitis, Asthma und Zuckerkrankheit (Diabetes) um das Vielfache zu verstärken. Vor all dem schützt Prophylaxe.
Zahnstein ist wie ein Splitter unter der Haut. Entfernt man ihn nicht, verursacht er eine Entzündung. Ohne Hilfe kann unser Körper den Kampf gegen den Eindringling nicht gewinnen. Auf Dauer muss er sich Stück für Stück von der Front zurückziehen und dem Zahnstein und seinen Bakterien das Feld überlassen. Die Folge: Der Knochen um die Zähne weicht immer weiter zurück und das Zahnfleisch folgt. Lange bevor die Zähne zu wackeln anfangen, liegen deshalb Kronenränder und empfindliche Zahnhälse frei. Davor schützt die Prophylaxe. Sie sorgt dafür, dass Füllungen und Kronen auf einem sauberen, festen und damit haltbaren Fundament angefertigt werden können.
Zahnstein wirkt wie eine Stinkbombe. Karies- und Parodontitis-Bakterien setzen beim Fressen und Verdauen fleißig Schwefelverbindungen frei. Deshalb riechen Ihre Produkte nach faulen Eiern. Je mehr Karies oder Parodontitis man hat, desto mehr von diesen gruchs-intensiven Haustieren schleppt man im Mund mit sich herum. Eine professionelle Zahnreinigung entfernt nicht nur eine große Portion der kleinen Stinker, sondern sie nimmt ihnen vor allem ihre Behausung, Nahrung (Zahnstein+Beläge) und somit ihre wichtigsten Lebensgrundlagen.
Zähne sind wie Autos. Mit der Zeit werden sie von einer Schmutzschicht überzogen und verlieren ihren Glanz und ihre Schönheit. Was auf der Straße Regen, Staub und Schneematsch bewirken, machen im Mund Rotwein, Kaffee, Tee, und Zigarettenrauch. Eine professionelle Zahnreinigung befreit die Zähne von den fest haftenden dunklen Ablagerungen und lässt sie wieder strahlen.
