Angst beim Zahnarzt!

Es gibt sie immer, die Dinge, die getan werden müssten, zu denen aber keine Zeit da ist. Termindruck, familiäre Verpflichtungen, einfach keine Lust. Deshalb werden gerade Termine, die weniger angenehm sind, gerne aufgeschoben bis zum so genannten „Gehtnichtmehr“ .

Für viele Menschen ist der Gang zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung eine unangenehme Pflicht. Einem beträchtlichen Teil verursacht die Vorstellung an einen Zahnarztbesuch wahre Qualen und Alpträume. Je größer die Angst ist, desto größer ist der Bogen, den die Betroffenen um die Zahnarztpraxis machen. Wenn der Bohrer jault, der Absauger schlürft, die grelle Lampe blendet dann überfällt sie die Panik. Arzt-, und besonderes Zahnarztbesuche gehören für sehr viele Zeitgenossen zu eben diesen Dingen, die, wenn es sich irgendwie einrichten lässt, umgangen werden. Erst wenn es wirklich weh tut, wird ein Termin vereinbart, schweren Herzens hingegangen und sich hinterher vorgenommen, beim nächsten Mal nicht so lange zu warten.

Ein gewisses Unwohlsein beschleicht wohl jeden beim Gedanken an einen bevorstehenden Zahnarztbesuch. Schließlich besteht immer die Gefahr, dass die Notwendigkeit einer Behandlung festgestellt oder man schlicht einer nachlässigen Zahnpflege überführt wird. So ein „Bammel“ ist o.k. – solange er sich nicht zur Angst ausweitet! Wenn das Unwohlsein dazu führt, dass Schmerzen und Beschwerden ignoriert oder mit Medikamenten und Alkohol betäubt werden, Fehlfunktionen durch entsprechende Verhaltensänderungen kaschiert, die Nahrung auf die beschränkte Funktionsfähigkeit des Kauapparates angepasst und Festes ganz vermieden wird, spätestens dann ist Angst eine Krankheit und muss therapiert werden. Einem solchen Szenario stellt sich ungern, wer davon nicht betroffen ist, aber diejenigen, die es trifft, leben damit und brauchen Hilfe.

Bei meinen Patientenbefragungen für die Dissertation zeigten gute zwei Drittel der Befragten eine leichte bis mittlere Angstausprägung, lediglich jeder zwanzigste gab an, angstfrei zum Zahnarzt zu gehen, aber immerhin etwa 25 Prozent litten an großer Zahnangst (Phobie).Die meisten dieser Gruppe (Phobiker) sind mit bleibenden Schäden behaftet.